Stadtgeschichte sichtbar machen.
Wettbewerb Marienquartier Duisburg
Durch einen respektvollen Umgang mit dem Denkmalschutz soll die Marienkirche mit unserer Neubebauung noch sichtbarer im Stadtraum und die alte Stadtmauer entlang des Grundstücks erlebbar werden. Es entsteht ein ruhiges Quartier als Abschluss der Altstadt, das neue Marienquartier. Im Mittelpunkt unseres Entwurfsgedanken steht das gemeinschaftliche Leben, die Begegnung, die Kommunikation und die wechselseitige Beziehung des Miteinanders von Kirchengemeinde, Wohnen, Öffentlichkeitsarbeit, Diakonie und Tagespflege.
Auslober
Ort
Nutzung
Wohnfläche
Wettbewerb
Städtebau
In früheren Jahrhunderten wurde unmittelbar an der Stadtmauer gelebt. Dieses Thema wird wiederbelebt und bildet eine neue Leitlinie an der die Besucher und neuen Bewohner zu den Eingängen geführt werden. Dazu springt der Baukörper des viergeschossigen Neubaus, in dem Diakonie und Tagespflege untergebracht sind, im EG und 1. OG zurück und bildet einen signifikanten und geschützten städtischen Vorraum. Der Neubau nimmt die Bauflucht der Josef-Kiefer-Straße auf und diejenige der Steinschen Gasse, die fast identisch mit dem Verlauf der alten Stadtmauer ist. Der L-förmige Baukörper bildet ein sich der Kirche öffnendes Gebäude mit einem großzügigen Platz zur vielfältigen Nutzung.
Wohnen + Leben
Die Räume der Tagespflege befinden sich entlang der Steinschen Gasse, die Räume der Diakonie im rechten Gebäudeflügel entlang der verkehrsberuhigten Josef-Kiefer-Straße. Das zentrale Foyer ist sowohl vom Platz als auch von der Steinschen Gasse zugänglich. Von hier aus gelangt der Besucher in den Tagespflegebereich mit 16 Plätzen. Direkt am Empfang befindet sich ein Aufenthaltsbereich mit Abstellmöglichkeiten für Rollstühle und Gehhilfen. Im Anschluss daran gliedert sich fließend der große Wohnbereich mit Küche und Gruppenräumen an.
Die Diakonieräume können sowohl über das Foyer als auch über ein Treppenhaus erschlossen werden. Im Zentrum befindet sich ein großer Besprechungsraum, der durch Öffnen der verschiebbaren Elemente mit dem Flur verschmelzen kann und somit den Nutzern größtmögliche Flexibilität bietet. Die fünf Büroräume orientieren sich nach Westen zum Marienplatz. In den drei oberen Geschossen sind 26 Wohneinheiten – von Singleappartements mit 49 m² bis zur Dreizimmerwohnung mit 92 m² – mit einer Wohnfläche von insgesamt 1.645 m² untergebracht. Alle Wohnungen sind barrierefrei und berücksichtigen die Wohnungsgrößen des geförderten Wohnungsbaus.
Freiraum
Die Platzgestaltung des neuen Marienquartiers zentriert sich auf den Haupteingang der Marienkirche und nimmt dabei die durch den Entwurf geplanten Blick- und Wegebeziehungen zur Stadt neu auf. Das bereits vorhandene Pflaster auf der Nordfläche bleibt erhalten und wird mit einem ähnlichen Belag ergänzt. Die großzügige Grünfläche mit ihren Bodendenkmälern nördlich der Kirche wird nicht angetastet und bleibt erhalten. Südlich der Tagespflege entsteht ein Sinnesgarten mit Düfte, Klang- oder Wasserspiel zum Ausruhen und Entdecken.