Dem Leben im Quartier den Vorrang geben.
Landeswettbewerb Wohnen und Arbeiten, Soest
Die Hansestadt Soest mit ihrer kulturhistorischen Altstadt hat sich in den letzten Jahren zu einem attraktiven Wohnstandort entwickelt. Vor diesem Hintergrund steht die Stadt vor einer städtebaulichen und ökologischen Herausforderung, um dem eigenen hohen Anspruch an Gestaltung und Architektur gerecht zu werden, und um den Menschen auch zukünftig ein lebenswertes Umfeld bieten zu können. Nördlich des Hauptbahnhofes, nahe der Altstadt, unterbricht eine rund 8 ha große Brachfläche das städtische Gefüge. An dieser Stelle soll zukünftig ein nachhaltiges, nutzungsgemischtes Quartier entstehen.
Auslober
Ort
Nutzung
Fläche
Wettbewerb
Konzept
Ziel unseres Konzeptes ist es, das soziale Miteinander zu fördern und lebendige und lebenswerte Nachbarschaften zu ermöglichen. Wir wollen eine neue Qualität des Wohnens definieren, indem wir den Verkehr innerhalb des Wohnquartiers auf ein Minimum reduzieren und dem Leben im Quartier eindeutig den Vorrang geben. Durch ein Schallschutzbauwerk entlang der Bahn werden die dahinterliegenden Wohnhöfe und Wohngebäude von Lärm befreit und zugleich eine Verkehrsberuhigung herbeigeführt, die dem neuen Stadtquartier eine zeitgemäße und nachhaltige Lebensqualität bietet.
Quartier + Freiraum
Die Verknüpfung des südwestlichen Landschaftsraumes mit dem bereits vorhandenen Fahrradweg und den nördlichen Stadtteilen von Soest übernimmt der großzügige Grünraum, bindet dabei ganz selbstverständlich das neue Landschaftsbauwerk ein und wird so zum Bindeglied zwischen Soest-Süd und Soest-Nord. Die besondere Bedeutung der südöstlichen Eingangssituation, der fußläufigen Verbindung von Altstadt, Bahnhof und neuem Quartier, spiegelt sich in der hier neu gestalteten Platzanlage wider. Bei der Planung und Ausrichtung der Gebäude hat das Thema der Frischluft eine entscheidende Rolle gespielt. Südwestwinde werden durch die geplanten Grünzüge geleitet und somit Hitzeinseln vermieden. Vier begrünte Wohnhöfe mit drei- bis viergeschossigen Gebäuden reihen sich von Westen nach Osten aneinander. Verbunden sind sie jeweils über kleinere, nord-südlich verlaufende Freiräume und den großzügigen Grünzug. In diesem liegt auch der zentrale Quartiersplatz – der Teinenbachplatz – als Herz der Neubebauung. Der Freiraum im gesamten Quartier dient den Bewohnern als erweiterte Wohnfläche und ist zugleich wichtiger Identifikations- und Kommunikationsraum.
Nachhaltigkeit
Ressourcen schonen und Energie sparen sind ein wesentlicher Aspekt unserer Planung, insbesondere vor dem Hintergrund der Forderungen nach bezahlbarem Wohnraum. Das Einsparen von Baukosten wird durch Kompaktheit, vorgefertigte Elemente, wenige Fensterformate, eine begrenzte Zahl von Haustypen und eine angemessene Dichte erreicht. Eine weitaus bessere Gesamtbilanz der Gebäude und somit noch mehr Energieeinsparung ließe sich mit dem Baustoff Holz erreichen. Vielleicht könnte das neue Quartier ein Modellprojekt in Holzbauweise werden.