Internationale Gartenausstellung Metropole Ruhr 2027
Im Sommer 2027 wird im gesamten Ruhrgebiet die erste Internationale Gartenschau (IGA) veranstaltet. Diese Veranstaltung unterscheidet sich von vergleichbaren Landes- und Bundesgartenschauen, da sie als dezentrale Veranstaltung konzipiert ist. Statt an einem einzigen Ort, wird es zahlreiche große und kleine Standorte geben, die über die gesamte Metropolregion Ruhr verteilt sind.
Duisburg hat die Ehre, mit dem im Stadtteil Hochfeld gelegenen RheinPark, einer der drei großen Hauptstandorte zu sein.
Bauherr
Ort
Nutzung
Fläche
Baubeginn
Herausforderung
Die Aufgabe bestand darin, einen Pavillon mit den Abmessungen von etwa 60 x 20 Metern zu planen, der alle notwendigen Funktionen für eine Eingangssituation beherbergt und gleichzeitig vor Witterungseinflüssen schützt. Zu den geforderten Nutzungen gehören Einlasskontrollen, Ausgänge und WC-Anlagen. Darüber hinaus sollte die Dachkonstruktion modular gestaltet sein, sodass sie vollständig oder in Teilen demontiert und an einem neuen Ort wieder aufgebaut werden kann, um eine flexible Nachnutzung zu ermöglichen.
Konzept
Da die IGA unter dem Leitthema „Wie wollen wir morgen leben?“ steht, spielte der Aspekt der Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle bei unserem Entwurf. Aus diesem Grund haben wir uns für den Einsatz des nachwachsenden Rohstoffs Holz entschieden. Die Konstruktionsidee basiert auf gestapelten und geschichteten Hölzern, die nicht nur ästhetisch ansprechend sind, sondern auch den Vorteil bieten, dass das Fügen der einzelnen Elemente vereinfacht wird und wir weitgehend auf metallene Verbindungselemente wie Balkenschuhe verzichten können.
Dachkonstruktion
Zusätzlich greifen wir auf die jahrtausendealte Technik des Bogens zurück, um Spannweiten von bis zu 20 Metern zu erreichen. Dies ermöglicht es uns, die Fläche unter der Dachkonstruktion weitgehend flexibel zu gestalten und die gesamte Fläche von 1200 Quadratmetern mit nur sechs Stützen zu realisieren.
Die Dachkonstruktion bietet bei schlechtem Wetter Schutz vor Regen und ausreichend Schatten bei starkem Sonnenschein. Die Dachhaut besteht aus transluzenten Elementen, die eine gleichmäßige Ausleuchtung ermöglichen. Das schmetterlingsförmig aufgefächerte Dach wird über in den Stützen integrierte Regenfallrohre entwässert, wodurch auf außenliegende Regenrinnen und Fallrohre verzichtet werden kann, die die klare Ästhetik der Konstruktion beeinträchtigen könnten.
Ein besonderes gestalterisches Element unseres Entwurfs sind am Rand der Dachkonstruktion installierte, sich im Wind bewegende Stängel. An den Spitzen dieser „Fühler“ sind mit fluoreszierender Farbe bemalte Blütenblätter angebracht, die im Dunkeln wie ein Schwarm Glühwürmchen wirken. Diese beweglichen Stängel sollen eine spielerische und dynamische Note hinzufügen, die die Natur thematisch aufgreift und den Besuchern ein unvergessliches Erlebnis bietet.
Nachhaltigkeit
Die benötigten Funktionen wie Kassen, Info-Point und WC-Anlage werden in Containern unter dem Dach positioniert. Mit Verkleidungen aus spiegelndem Metall und Korkflächen zielen die Materialien darauf ab, eine harmonische Verbindung zwischen Natur und Architektur zu schaffen.
Der gesamte Entwurf ist darauf ausgelegt, ressourcenschonend und energieeffizient zu sein. Holz als Hauptbaumaterial hilft nicht nur, den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren, sondern verleiht auch eine warme und einladende Atmosphäre.
Die modularen Bauelemente ermöglichen eine flexible Anpassung und Wiederverwendung, etwa als Sonnendach für eine Schule. So wird der Lebenszyklus verlängert und der Bedarf an neuen Baumaterialien minimiert.
Eine Symbiose aus Funktionalität, Ästhetik und Nachhaltigkeit. Mit diesem Projekt leisten wir einen Beitrag zur Gestaltung einer nachhaltigen und lebenswerten Zukunft.