Alpenglühn

Zu Hause am Stephensonplatz

Die Stadt München hat als Ziel ausgerufen, Klimaneutralität auf das Jahr 2035 vorzuziehen. Das Projekt „Alpenglühn – Zu Hause am Stephensonplatz“ hat nicht nur das Potential dieses Ziel zu erreichen, sondern als Vorzeigeprojekt ein wichtiger Baustein auf diesem Weg zu werden. Neben der angestrebten klimaresilienten Bebauung profitiert das Projekt von seiner Lage zwischen dem Zentrum Münchens und der Voralpenregion. Hier vereint es die Vorzüge des städtischen Lebens und des suburbanen Landschaftsraumes.

Auslobung
Grundstücksgesellschaft München GmbH / Rosenhof Gruppe
Ort
Areal am Stephensonplatz, München
Nutzung
Seniorenwohnen mit Pflegeeinrichtungen und Gastronomie
Fläche
ca. 22.000 m² NF (Gesamt)
Wettbewerb
2023
Freiraum
GTL Landschaftsarchitektur
Energie
Transsolar KlimaEngineering

Architektur

Das architektonische Konzept beruht auf dem Motiv der traditionellen Berghütten. Neben einer visuellen Assoziation werden funktionale Aspekte in eine gegenwärtige Form übersetzt. Satteldächer, Dachüberstände, die großflächige Verwendung von Holz und die Ausbildung eines Sockelgeschosses sind architektonische Charakteristika des Entwurfes, diese low-tech Maßnahmen tragen zu dem Nullenergiestandard des Gebäudes bei.

Konzept

Der Entwurf für das Seniorenheim Alpenglühn findet Inspiration in der einzigartigen Berglandschaft, die sich am Horizont abzeichnet und für das neue Gebäude namensgebend ist. Die Bergsilhouette zeigt sich als identitätsstiftendes Motiv des Entwurfes in der Dachlandschaft, die dem gestreckten Baukörper zusätzlich eine gewisse Kleinteiligkeit verleiht.

Schallschutz

Die Lage des Grundstücks parallel zur Bahnlinie sowie die klare Nord-Südausrichtung führt zu einer Zweiseitigkeit des Gebäudes. Auf der Bahn zugewandten Seite ist das Gebäude in geschlossener Bauweise als Schallschutzriegel entworfen. Vorgelagerte Balkone werden so zu aktiven Schallpuffern, während sie einen schallgedämpften Außenraum auf der Sonnenseite bieten. Gegen den zukünftigen Industrieschall werden im südlichen Biotop semi-transparente, bewachsene Schallschutzwände zur Verringerung des Direktschalls vorgesehen, die besonders die Pflegestation im Erdgeschoss schützen.

Energie

Ziel ist die Entwicklung einer klimaneutralen und klimaresilienten Seniorenwohnanlage, die das lokale Stadtklima so wenig wie möglich beeinflusst, hohen Komfort für Bewohner*Innen ermöglicht, geringe CO2 Emissionen verursacht und kostengünstig im Betrieb funktioniert. Bei der Ökobilanzierung werden die Emissionen der Konstruktion über den gesamten Lebenszyklus bewertet.

Der Fensterflächenanteil wurde so geplant, dass sommerliche Überhitzung vermieden und gleichzeitig eine optimale Versorgung mit Tageslicht sichergestellt wird. Zusätzlich zum beweglichen außenliegenden Sonnenschutz dienen Balkone als bauliche Verschattung. Die Wohnungen werden über Fenster belüftet und dank der Balkone ist eine witterungsgeschützte Nachtluftspülung möglich.

Die Wärmeversorgung erfolgt über das Fernwärmenetz der SWM. Für eine lokale emissionsarme Erzeugung von Wärme wird zusätzlich der Einsatz von Umweltenergie über Grundwasserbrunnen und Wärmepumpen angedacht. Photovoltaik-Paneele an der Südfassade und den Treppenhäusern erzeugen erneuerbaren Strom zur Eigenverwendung.