Ein Fels in der Brandung.
Blaues Haus
Das “Blaue Haus” ist seit vielen Jahren ein wichtiger Anlaufpunkt für Kinder und Jugendliche in Duisburg-Hochfeld, einem “Stadtteil mit besonderem Erneuerungsbedarf”. Vor ca. 20 Jahren wurden in Duisburg-Hochfeld zwei blaue Container als Treffpunkt für Kinder und Jugendliche aufgestellt. Die Konzeption unseres Neubaus berücksichtigt die Funktionalität und Nutzung der Einrichtung. Wir haben die Jugendlichen in den Mittelpunkt unserer Planung gestellt und haben im Austausch mit ihnen gestalterische Ideen gefunden.
Der Neubau des Jugendtreffs ist eingebunden in eine großflächige Aufwertung und Vernetzung des Grünanteils im Stadtteil Hochfeld, unter anderem mit einem weitgefächerten Spiel- und Freizeitangebot für alle Menschen – Jung und Alt. Die Entwicklung der Innenstadt Duisburgs durch eine Anbindung über Hochfeld an den Rhein ist ein Teilaspekt der Stadtentwicklungsstrategie Duisburg 2027.
Gefördert wird das Projekt durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung der Europäischen Union.
Bauherr
Ort
Nutzung
Fertigstellung
Graffiti-Künstler
Fotos
Architektur
Die Einzellage im Grüngürtel erfordert besondere Sorgfalt bei der Gestaltung des Neubaus. Für die Architektur wird bewusst eine reduzierte, robuste Sprache gewählt, die den Charakter eines Felsen in der Brandung widerspiegelt. Durch einen Workshop unter der Aufsicht des Graffiti-Künstlers Marten Dalimot, wurden die Kinder und Jugendlichen bei der Gestaltung der Sichtbetonfassade einbezogen. Die blaue Farbgebung nimmt Bezug auf die namensgebenden, aber provisorischen Baucontainer, die jahrelang als Treffpunkt gedient hatten. Über ein großzügig gestaltetes Foyer gelangen die Besucher ins Innere des Blauen Hauses. Neben dem weiträumigen Mehrzweckraum und einem abtrennbaren Gruppenraum bietet das Gebäude einen Werkstattbereich und eine Gemeinschaftsküche an. Die in sich geschlossene Architektur öffnet sich zu Nutzungszeiten dem umliegenden Park und bietet Raum für Freizeitangebote, Lerngruppen und Sprachförderung.
Energie
Die Gebäudehülle aus zweischaligen Betonwänden mit innenliegender Wärmedämmung verleiht dem Gebäude nicht nur seinen Charakter, sie ist zudem dauerhaft witterungsbeständig und wartungsfreundlich. Auf dem Dach finden sich extensiv begrünte Flächen, Regenwasser wird in einer Rigole unter dem Hochbeet abgeführt. Zu Heizzwecken ist eine ökologisch sinnvolle Luft-Wasser-Wärmepumpe im Einsatz. Falzlüfter in den Öffnungsflügeln der Fenster ermöglichen einen natürlichen Durchlüftungsstrom.
Im Innenausbau wurde Fichte als Oberflächenmaterial gewählt, für den Fußboden kommt Estrich als widerstandsfähiges Material zum Einsatz. Die Lage des Neubaus fördert im Zusammenhang mit dem pädagogischen Konzept die Auseinandersetzung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit dem Thema Natur und Umwelt.